Erfolgreicher „Tag der offenen Tür“ der Emmendinger Piraten

Wenn man die Emmendinger Piraten sucht, findet man sie natürlich im Internet – ob auf ihrem Blog, bei Twitter, aktuell auf der Plattform abgeordnetenwatch.de oder im Piratenwiki. Im echten Leben trifft sich die kleine Ortsgruppe regelmäßig zu offenen Stammtischen, wo in lockerer Runde organisatorische Dinge besprochen und selbstverständlich politische und gesellschaftliche Entwicklungen diskutiert werden. Da die Piraten eine transparentere Mitmach-Politik fordern, sind interessierte Bürger natürlich jederzeit herzlich willkommen.

Letzten Dienstag allerdings gab es ein außerordentliches Piratentreffen in Form eines landesweiten „Tages der offenen Tür“ – intern auch „Open Ship“ genannt – der gleichzeitig an über 40 Orten in Baden-Württemberg stattfand. Bekannte und neue Gesichter sind der Einladung gefolgt und haben sich am Abend im Schwarzwälder Kartoffel-Hof in Emmendingen eingefunden.

Zu Beginn der Veranstaltung stellten sich der Kandidat Martin Rotzinger (27), sein Ersatzkandidat Marco Rosenthal (31) und die weiteren anwesenden Piraten den Gästen vor. Dabei erzählten sie, wie aus Physikstudenten, Informatikern, Köchen oder Schülern, die sich unter anderem über Internetsperren, Vorratsdatenspeicherung und unsachliche Politik echauffierten, aktive Piraten wurden, die nicht nur in der Politik mitspielen, sondern die Spielregeln ebenfalls ändern möchten.

In der anschließenden Vorstellungsrunde kamen dann die Gäste zu Wort und berichteten von ihrer ersten Begegnung mit der Piratenpartei und ihrer Intention, den Tag der offenen Tür zu besuchen. Da sie sich bereits vorab intensiv mit dem Wahlprogramm auseinandergesetzt hatten, wurde dieses nicht langatmig präsentiert, stattdessen kam schnell eine lebendige Diskussion über die unterschiedlichsten Themen auf.

Den Anfang machte die Energiepolitik. Martin Rotzinger stellte nochmals klar, dass die Piratenpartei am Atomausstieg festhält und er auf der vor einigen Wochen von der Bürgerinitiative „Energiewende Waldkirch“ veranstalteten Podiumsdiskussion wohl von einigen Leuten missverstanden wurde. Dabei wollte er die Diskussion lediglich auf eine sachlichere Ebene stellen. Auch er sieht sehr wohl die Schwierigkeiten bei der Nutzung der Kernergie, findet aber, dass das Thema Atomenergie in Deutschland zu emotional besetzt ist, um aktuell sachlich nach Lösungen suchen zu können. „Hier haben die Klüngeleien zwischen Energiekonzernen und Regierung sowie die intransparente und faktisch nicht nachvollziehbare Auswahl völlig ungeeigneter Zwischen- bzw. Endlager ganze Arbeit geleistet“, so Rotzinger.

Eine alleinerziehende Mutter, die die Veranststaltung zusammen mit ihrer dreijährigen Tochter besuchte, berichtete von den Schwierigkeiten, die eigene Ausbildung, Kinderbetreuung und die begrenzte staatliche Unterstützung unter einen Hut zu bekommen. „Eine Pauschallösung können wir hier unglücklicherweise nicht anbieten, jedoch spielen kostenlose Bildung und Teilhabe vom Kindergarten bis zum Hochschulabschluss für mich eine wichtige Schlüsselrolle“, so der Ersatzkandidat Marco Rosenthal. „Zudem müssen schon existierende Hilfsstrukturen besser vernetzt und auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. So sind beispielsweise ganztägige Weiterbildungskonzepte für Alleinerziehende, welche die Betreuung ihrer Kinder nicht von morgens bis abends an dementsprechende Einrichtungen delegieren möchten oder können, nicht zeitgemäß.“

Nach mehr als drei Stunden ging der Tag der offenen Tür dem Ende entgegen. Die Besucher waren angenehm überrascht eine solch lockere Atmosphäre vorgefunden zu haben, in der man über unterhaltsame, aber auch ernste Themen sprechen konnte. Sie könnten sich sogar vorstellen einen der kommenden Stammtische erneut zu besuchen – die Elzpiraten würden sich freuen.

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2 Antworten zu Erfolgreicher „Tag der offenen Tür“ der Emmendinger Piraten

  1. Marco sagt:

    Die Badische Zeitung hat in ihrem Artikel „Rotzinger (Piraten): Für transparente Politik“ unsere Pressemitteilung aufgenommen.

  2. Marco sagt:

    Auch der Elztäler Wochenbericht (Waldkircher und Elzacher Anzeiger) hat sich in seiner 12. Jahresausgabe vom 24. März 2011 unserer Pressemitteilung angenommen und auf Seite 30 den kleinen Artikel „‚In der Politik mitspielen, Spielregeln ändern‘“ (PDF, ca. 20 MiB) daraus abgeleitet.

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