Vor Wahlen lädt das Rote Haus die Kandidat*innen gewöhnlich zu einer Podiumsdiskussion ein, um der Bevölkerung die Möglichkeit zu bieten, diese und deren politische Schwerpunkte kennenzulernen. Letzten Sonntag war auch unsere Kandidatin Julia Fiedler mit dabei.
Der Moderator Lothar Beckmann begrüßte zu Beginn das Publikum sowie die Kandidat*innen und gab einen kurzen Einblick in den Ablauf der Podiumsdiskussion.
Sie startete mit einer kurzen Vorstellung der einzelnen Podiumsteilnehmer*innen und einem kurzen persönlichen Statement. Julia Fiedler stellte sich als erste vor und betonte, dass sie sich schon früh für Politik interessiert habe und ihre politischen Ziele von Freiheit, Mitbestimmung und Bürgerechten am ehesten von der Piratenpartei vertreten sehe. Mit ihr waren Alexander Schoch, vom Bündnis 90/Die Grünen, Norman Schuster von der FDP, Sabine Wölfle von der SPD, Alexander Kauz von den Linken und Marcel Schwehr von der CDU auf dem Podium vertreten.
In der ersten Fragerunde ging es um soziale Themen, wie Arbeit, Armut und sozialen Wohnungsbau. Julia Fiedler sprach sich hier für eine Limitierung der Leiharbeit aus. Die Grenze von maximal 10%, gemessen an der Stammbelegschaft, dürfe nicht überschritten werden. Zudem werden bei Leiharbeit Mindeststandards unterlaufen, dies dürfe nicht sein. Zur Fragestellung, was die Kandidat*innen zur Bekämpfung der Armut unternehmen wollen, brachte unsere Kandidatin das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ins Spiel – ein Thema, welches auch von den Grünen, der FDP und den Linken aufgegriffen wurde. Die Anmerkung, dass das BGE mindestens 40 Jahre bräuchte, um etabliert zu sein, bestätigte unsere Kandidatin mit der Aussage, dass es deshalb umso wichtiger sei, jetzt damit zu starten. Beim Thema sozialer Wohnungsbau sprach sich Julia Fiedler ganz klar für den Ausbau von sozialem Wohnraum aus. Dabei müsse darauf geachtet werden, dass kein Grundstein für eine Gettoisierung sondern für eine gutes Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Einkommensklassen gelegt werde.
Beim Thema Bildung sind sich die Kandidat*innen von SPD, Grünen, Linken und den Piraten einig: Der Ausbau der Gemeinschaftsschulen muss weiter vorangetrieben werden, um den Kindern ein längeres gemeinsames Lernen zu ermöglichen. CDU und FDP sprachen sich hier für einen Erhalt des dreigliedrigen Schulsystems aus.
Im abschließenden Blitzlicht machte unsere Kandidatin deutlich, dass sie sich im Falle einer Wahl in den Landtag für den Ausbau der Gemeinschaftsschulen und der frühkindlichen Bildung in Kitas und Kindergärten einsetzen werde. Zudem müsse auch die Betreuung der Kinder in Kita und Schule kostenlos sein, damit Bildung nicht abhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern sei.
Trotz teilweise unterschiedlicher Ansichten, z. B. zum Thema Gemeinschaftsschulen, war die Diskussion im Großen und Ganzen sehr sachlich. Dem Lob des Moderators, sich auf die Zukunft zu beschränken, statt anderen Parteien vergangene Fehler vorzuhalten, schließen wir uns an. Unglücklicherweise konnten aus Zeitgründen keine weiteren Themen wie die Asylpolitik angesprochen werden. Auch gab es zu wenig Raum für allgemeine Fragen aus dem Publikum. Dennoch war es eine gute Veranstaltung, bei der wir Piraten gerne zu Gast waren und für deren Einladung wir uns beim Roten Haus herzlich bedanken.