Piratenpartei tritt landesweit an

Jetzt ist es amtlich: Die Piratenpartei wird in allen 70 Wahlkreisen auf den Wahlzetteln stehen. Auch auf den Sitzungen der Kreiswahlausschüsse in Emmendingen und Freiburg wurden letzten Dienstag die von den hiesigen Landtagskandidaten eingereichten Wahlvorschläge bestätigt. Somit stehen zur Landtagswahl im Breisgau neben Martin Rotzinger (Wahlkreis Emmendingen) auch Fabian „Cruel“ Baur (Wahlkreis Freiburg I), André Martens (Wahlkreis Freiburg II) und Florian Zumkeller-Quast (Wahlkreis Breisgau) zur Wahl.

Die Piraten Freiburg und wir Elzpiraten bedanken uns recht herzlich bei allen Unterstützern, die durch ihre Unterschrift unsere flächendeckende Zulassung ermöglicht haben. Jetzt heißt es erst recht: KLARMACHEN ZUM ÄNDERN!

Pressemitteilung des Landesverbandes:

Auf den Sitzungen der Kreiswahlausschüsse wurden gestern die Wahlvorschläge der Piratenpartei für alle 70 Wahlkreise bestätigt. Sämtliche Kandidaten und Ersatzbewerber der PIRATEN wurden zur Landtagswahl zugelassen. Die Piratenpartei steht somit bei der Landtagswahl am 27. März landesweit auf dem Wahlzettel.

Dies ist aufgrund des baden-württembergischen Wahlrechts sehr bedeutend, da es in Baden-Württemberg als einzigem Bundesland keine Landeslisten gibt. Eine Partei ist also nur in den Wahlkreisen wählbar, in denen sie einen Direktkandidaten aufstellt und – im Falle von Parteien die nicht schon im Landtag vertreten sind – mindestens 150 vom Amt bestätigte Unterstützungsunterschriften vorlegen kann. Neben den PIRATEN gelang es nur zwei Parteien, diese extrem hohe Hürde zu nehmen.

Um diesen Erfolg zu erreichen, waren zahlreiche durchweg ehrenamtlich aktive Mitglieder der Bürgerrechtspartei seit dem vergangenen Frühjahr auf der Straße. Durch Infostände, Klemmbrettaktionen und bei Veranstaltungen wie Festivals, Straßenfesten, Kneipennächten sowie verkaufsoffenen Sonntagen sammelten die PIRATEN landesweit deutlich über 12.000 Unterschriften.

„Es ist eine enorme Leistung für eine junge Partei, flächendeckend in Baden-Württemberg anzutreten. Ich bin begeistert vom Engagement unserer Mitglieder“, so Sebastian Nerz, Vorsitzender des Landesverbands. André Martens, politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Baden-Württemberg, ergänzt: „Dass wir diesen Kraftakt geschafft haben, unterstreicht eindrucksvoll, dass wir unser Ziel eines Landtagseinzugs erreichen können“.

Die PIRATEN treten vor allem für die Stärkung der Bürgerrechte, mehr Transparenz des Staates, den Abbau der Überwachung, Bekämpfung von Monopolen sowie freie und offene Bildung ein. Darüber hinaus hat die Piratenpartei Baden-Württemberg ihr Wahlprogramm für die Landtagswahl im März 2011 auch um Bereiche wie Verbraucherschutz, Umwelt, Energie, Wirtschaft, Familien- und Sozialpolitik erweitert.

Am 4. Februar stellt die Piratenpartei ihr Wahlprogramm in Stuttgart auf einer Landespressekonferenz vor. Schon jetzt ist das komplette Programm inklusive einer Hörbuch-Umsetzung im Internet zu finden.

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Sitzung des Kreiswahlausschusses für den Wahlkreis Feiburg II

Gestern um 11:00 Uhr trat der Kreiswahlausschuss des Wahlkreises 47 Freiburg II zu seiner öffentlichen konstituierenden Sitzung im Freiburger Rathaus zusammen, an der ich in meiner Rolle als Vertrauensperson für den Landtagskandidaten André Martens teilnahm.

Für die Leitung war nicht wie üblich der Kreiswahlleiter verantwortlich, dessen Person mit der des Oberbürgermeisters Dr. Dieter Salomon identisch ist, sondern sein Stellvertreter Thomas Willmann, stellvertretender Amtsleiter des Amts für Bürgerservice und Informationsverarbeitung.

Neben einem zusätzlichen Schriftführer, vier Beisitzern und einer Handvoll Zuschauern, saßen natürlich noch die anderen Vertrauensleute mit im Saal. Von den 13 Parteien, die ihre Wahlvorschläge eingereicht haben, waren jedoch neben mir nur noch je ein Vertreter der CDU, der FDP, der Grünen, der Linken, der Violetten und – nach etwas Verspätung – der NPD anwesend. Für die Vertrauensperson der SPD lag eine Entschuldigung vor, während hingegen die Vertrauensleute der ÖDP, der Republikaner, der AUF, der PBC und die eines Einzelbewerbers unentschuldigt fehlten.

Nachdem Herr Willmann nochmals kurz drauf einging, weshalb wir uns zu dieser Sitzung eingefunden hatten, ging es auch relativ schnell um die Zulassung der eingegangenen Wahlvorschläge. Dabei wurden alle Parteien, von denen ein gültiger Wahlvorschlag vorlag, von den Beisitzern einstimmig zugelassen. Somit stand relativ schnell fest, dass die folgenden Parteien zur kommenden Landtagswahl im Wahlkreis Freiburg II auf dem Stimmzettel stehen werden:

  • CDU
  • SPD
  • Bündnis 90/Die Grünen
  • FDP
  • Die Linke
  • Piratenpartei
  • Die Violetten
  • ÖDP
  • PBC
  • REP

Die korrekte Reihenfolge, mit der die Parteien auf dem Wahlzettel erscheinen werden, wird am 11. Februar bekanntgegeben.

Wie man unschwer erkennen kann wurde drei Parteien die Zulassung verwehrt – im Übrigen auch durch eine einstimmige Abstimmung. Die NPD konnte nur 101 bescheinigte Unterstützungsunterschriften vorlegen, der Einzelbewerber drei und die AUF konnte nicht nur keine Unterschriften, sondern noch nicht einmal alle anderen notwendigen Formulare vorlegen.

Im Grunde genommen hätte die Sitzung an dieser Stelle bereits zu Ende sein können, doch die NPD-Vertrauensperson, hierbei handelte es sich um den NPD-Landesvorsitzenden Jürgen Schützinger, konnte anscheinend erst nicht so recht nachvollziehen wieso die NPD die Zulassung zur Landtagswahl nicht erhalten hatte – trotz 166 abgegebener Unterschriften. Der Kreiswahlleitung wurden zwar noch am 27. Januar kurz vor Fristende mehr als 50 Unterschriftenformulare übergeben, davon waren jedoch wohl alle oder zumindest die meisten nicht bescheinigt, weshalb diese korrekterweise auch nicht berücksichtigt werden konnten. Trotzdem hatte sich das Amt die Mühe gemacht und am darauffolgenden Tag die Formulare bestätigen lassen. Mit dem Ergebnis, dass davon nur 43 Unterstützungsunterschriften gültig gewesen wären. Es hätte also in keinem Fall für die notwendigen 150 Unterschriften gereicht.

Damit war die Geschichte unglücklicherweise noch nicht zu Ende, da nun plötzlich eine Einsicht in die ungültigen Unterstützungsunterschriftenformulare verlangt wurde, um aus nicht genannten Gründen an die Adressen der Unterstützer zu gelangen. Darüber konnte oder durfte der Ausschuss allerdings keine Entscheidung treffen, woraufhin ein längeres Gezeter einsetzte und eine Beschwerde seitens der NPD angekündigt wurde.

Die Anwesenden waren langsam sichtlich genervt und während ein Beisitzer nochmals anhand eines Unterschriftenformulars in Ruhe zu erklären versuchte, was es mit selbigem auf sich hat, las dieser plötzlich einfach den Namen eines Unterstützers laut vor! Der Vertrauensperson der Violetten und mir entfleuchte quasi zeitgleich ein „Datenschutz!?“ in den Saal, womit Schlimmeres verhindert werden konnte ;).

Zuletzt wurde uns unter anderem noch mitgeteilt, dass in 15 repräsentativ ausgewählten Wahlbezirken Wahlstatistiken erfasst werden. Die dafür verwendeten Stimmzettel enthalten hierbei lediglich den Unterscheidungsaufdruck nach Geschlecht und fünf Altersgruppen und kommen nur in Wahlbezirken zum Einsatz, welche eine gewisse Größe überschreiten, um die Anonymität zu wahren.

Nach einer Dreiviertelstunde wurde die Sitzung dann geschlossen.

Am Abend fiel mir übrigens noch folgender Facebook-Post der NPD Baden-Württemberg zu diesem Ereignis auf, zu dem ich mir allerdings jeglichen Kommentar erspare:

LTW-BaWü: Wahlausschuß lehnt NPD-Wahlvorschlag für Freiburg II ab! Von 166 Unterzeichnern waren angeblich nur 144 „kosher“. Einsichtnahme verweigert! 5 Unterschriften nach wie vor auf Amtswegen „vermißt“!

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Stuttgart 21 bremst aus – Schaden für Baden

Am kommenden Samstag, den 5. Februar, möchten Campact und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit Hilfe des landesweiten Aktionstages „Stuttgart 21 bremst aus“ die Bürger in Baden-Württemberg darauf aufmerksam machen, welche fatalen Konsequenzen S21 auf unseren Nahverkehr hat. Moment. Auf unseren Nahverkehr? Exakt! Denn S21 verschlingt Milliarden, welche beim Ausbau, der Modernisierung und der Instandhaltung der Bahninfrastruktur fehlen werden und zum Teil jetzt schon fehlen!

Unverändert bleibt nach wie vor auch das – gerade im Zusammenhang mit S21 – deutliche Problem der von Beginn an fehlenden Transparenz und Bürgerbeteiligung. Gerade hier möchten die PIRATEN Ursachenbekämpfung betreiben, statt symbolpolitisch die Symptome anzuprangern.

Der Aktionstag findet in beinahe 40 Orten in ganz Baden-Württemberg statt. Darunter auch in Emmendingen, wo er ab 10:30 Uhr mit einem Infostand auf dem Bahnhofsvorplatz beginnt. Von dort soll sich ebenfalls ein Demonstrationszug in Bewegung setzen.

Wer sich in Freiburg über dieses Thema informieren möchte, sollte sich spätestens um 11:00 Uhr auf dem Kartoffelmarkt einfinden. André Martens, Landtagskandidat der Piratenpartei für den Wahlkreis Freiburg II, wird dort unter anderem mit einem Redebeitrag teilnehmen.

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Piratenpartei Baden-Württemberg veröffentlicht Wahlprogramm als Hörbuch

Pressemitteilung des Landesverbandes:

Um die im Wahlprogramm verankerte Forderung nach Barrierefreiheit umzusetzen, hat die Piratenpartei Baden-Württemberg ihr Landtagswahlprogramm für 2011 als Hörbuch veröffentlicht. Dank einer aufwändigen Produktion ist es seh- oder lesebehinderten Menschen nun einfacher möglich, sich über das Wahlprogramm zu informieren. Auch Wählern, die nicht die Zeit haben, das Wahlprogramm zu lesen, kommen die Piraten auf diesem Wege entgegen.

„Ähnliches fordern wir natürlich auch von den anderen Parteien. An dem Aufwand, den eine Partei treibt, um den Bürger zu erreichen, kann man erkennen, wie sehr sie sich tatsächlich für ihn interessiert“, so Sebastian Nerz, Vorsitzender des Landesverbands.

Das dreistündige Hörbuch ist – ganz im Piratenstil – über P2P-Filesharing-Torrents, wie sie z. B. The Pirate Bay indiziert, als Download auf der Homepage der Piratenpartei Baden-Württemberg sowie über den Apple iTunes Store zu bekommen. Wähler, die nicht die Möglichkeit haben, sich das Wahlprogramm aus dem Internet zu laden, erhalten an den kommenden zahlreichen Infoständen kostenfrei eine CD mit der Aufnahme.

Das Kopieren und Weitergeben dieser CD sowie der darauf enthaltenen Daten ist uneingeschränkt erlaubt und sogar erwünscht. Die Hörbuchversion ist nur der Anfang einer Serie von Interviews und Hintergrundberichten, mit denen Programm und Partei den Hörern als Podcast näher gebracht werden soll.

Aus Kostengründen scheiterte bislang der ehrgeizige Plan, das Wahlprogramm auch als Gebärdensprachenvideos zur Verfügung zu stellen. Die Piratenpartei betrachtet dies jedoch nicht als legitimen Grund für größere Parteien, hier Halt zu machen.

Das Wahlprogramm kann unter folgender Adresse heruntergeladen werden:
http://piraten-bw.de/wahlprogramm/download/

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OpenSearch-Plugin für’s Piratenwiki

Dieser Blog-Artikel richtet sich speziell an die regelmäßigen Benutzer des Piratenwikis.

Dieses ist in letzter Zeit zwar etwas strukturierter geworden und nicht mehr ganz so unübersichtlich wie früher, dennoch greife ich des Öfteren zur Suchfunktion. Um diesen Vorgang etwas bequemer zu gestalten, habe ich mir deshalb vor kurzem ein kleines OpenSearch-Plugin geschrieben, welches ich hiermit der Allgemeinheit gerne zur Verfügung stellen möchte.

Die meisten modernen Webbrowser unterstützen den OpenSearch-Standard und die oben aufgeführte Installationsmethode bereits. Darunter befinden sich beispielsweise die folgenden Programme:

  • Firefox 3.6
  • Chromium 8.0
  • Google Chrome 8.0
  • Internet Explorer 8.0

Sollte die Installation nicht geklappt haben – was z. B. bei den derzeit aktuellen Versionen von Opera oder Safari der Fall ist – so kann man das OpenSearch-XML-Dokument eventuell  auch manuell in seinen Browser integrieren.

Solltet ihr noch Fragen oder Verbesserungswünsche zu diesem Plugin haben, so scheut euch nicht einen entsprechenden Kommentar zu verfassen.

Das Plugin steht übrigens unter der Creative Commons Attribution 3.0 Unported-Lizenz. Somit dürft ihr alles damit anstellen, sofern ihr mich als ursprünglichen Ersteller nennt. Genauere Informationen findet ihr direkt in der XML-Datei.

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Erneuter Einsatz in Lahr für die „Operation Stuttgart“

In zahlreichen Gegenden in Baden-Württemberg ist die Piratenpartei bei den meisten Bürgern noch immer weitgehend unbekannt und auch die Anzahl der dort ansässigen Mitglieder ist in der Regel äußerst überschaubar.

Dies betrifft unglücklicherweise auch die Ortenau und speziell den darin gelegenen Wahlkreis Lahr (50), welcher momentan das Schlusslicht bezogen auf die bereits gesammelten Unterstützungsunterschriften in Baden-Württemberg ist.

Ein Teil der Infostandbesatzung.

Um unser Ziel, in jedem der 70 Wahlkreise auf dem Wahlzettel zu stehen, erreichen zu können, veranstalteten einige Piraten aus Freiburg und Emmendingen am gestrigen Samstag in Lahr einen Infostand. Dieser sollte zum einen den Bekanntheitsgrad der Partei steigern, und zum anderen selbstverständlich die ein oder andere Unterstützungsunterschrift für den dortigen Landtagskandidaten Thomas Kocanjer abwerfen.

Das von Michael Gugel einen Abend zuvor spontan erstellte Plakat brachte uns einen regen Besucherzulauf.

Mitte Oktober waren wir – allerdings nur mit Klemmbrettern ausgestattet – schon einmal in Lahr. In Anbetracht der Tatsache, dass an diesem Tag relativ viele Piraten Unterschriften sammelten, war die Ausbeute selbiger damals ziemlich gering.

Dies war glücklicherweise gestern anders. Zwar verteilten wir beim „Klemmbrettlern“ eindeutig mehr Flyer als dass wir Unterschriften bekamen, im Gegensatz dazu wurde unser Informationsstand jedoch von vielen interessierten Leuten besucht, die uns bis gestern überhaupt noch nie wahrgenommen hatten. Daraus entwickelten sich häufig gute und nette Gespräche und ab und an bekamen wir zudem eine Unterstützungsunterschrift.

Insgesamt erhielten wir während unseres sechsstündigen Aufenthalts in der schönen Lahrer Fußgängerzone mehr als 30 Unterstützungsunterschriften – 27 allein für den Wahlkreis Lahr, wodurch nun mehr als ⅔ der benötigten Unterschriften vorliegen. Für Lahr war dies folglich ein gutes Ergebnis. Trotzdem wird die Zeit knapp und zwei oder drei weitere Sammelaktion sind sicherlich noch vonnöten.

PS: Während ich durch die Innenstadt lief, kam ich an folgender, mich leicht irritierenden Passage vorbei, die ich euch nicht vorenthalten möchte. 🙂

Ob die Videokameras überwachen, dass die überwachungsfreie Zone nicht überwacht wird?

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Stammtisch on tour

Durch unseren Stammtischwimpel sind wir leicht zu identifizieren.

In den kommenden Wochen und Monaten bis zur Landtagswahl 2011 werden wir mit unserem Stammtisch in verschiedenen Gemeinden und Städten im Landkreis Emmendingen vor Anker gehen. Wir treffen uns nun in der Regel mittwochs alle drei Wochen abwechselnd in unserem „Heimathafen“ Emmendingen und an anderen Orten im Wahlkreis.

Dadurch möchten wir allen interessierten Bürgern und Piratensympathisanten die Möglichkeit bieten, uns vor Ort kennen zu lernen und mit uns ins Gespräch zu kommen.

Unser nächster Stammtisch findet am 8. Dezember 2010 im „roccafé“ in Denzlingen statt und das erste Treffen im neuen Jahr ist am 5. Januar 2011 „Im Hinterhaus“ in Emmendingen geplant.

Wir freuen uns auf lebhafte Diskussionen und neue Gesichter!

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Bahnchef Rüdiger Grube zu Gast in Herbolzheim

Nach Stuttgart 21 ist die geplante Erweiterung der Rheintalbahnstrecke auf insgesamt vier Gleise das größte Bahnprojekt in Baden-Württemberg. Und wie auch bei Stuttgart 21 gibt es hier zahlreiche Proteste. Proteste von Bürgern, die in Gemeinden und Städten wohnen, durch welche die neue Bahntrasse laut aktueller Planung führen soll.

Zahlreiche Bürger erwarten gespannt die Ankunft des Bahnchefs.

Um die vorgesehenen Bauplätze zu besichtigen und Gespräche mit Anwohnern, Bürgerinitiativen und Kommunalpolitikern zu führen, war letztes Wochenende Rüdiger Grube, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG und der DB Mobility Logistics AG, zwischen Offenburg und dem ungefähr 120 Kilometer entfernten Weil am Rhein unterwegs.

Zwei neue Bahngleise sollen – neben den bereits bestehenden – unter anderem durch die Städte Herbolzheim und Kenzingen führen, denen Rüdiger Grube am Samstag einen Besuch abstattete.

Kurz vor Rüdiger Grubes Ankunft in Herbolzheim.

In Herbolzheim wurde er unter anderem vom hiesigen Bürgermeister Ernst Schilling, dem Kenzinger Bürgermeister Matthias Guderjan und nach Angaben der Polizei von etwa 1.500 bis 2.000 Menschen direkt neben der Bahntrasse empfangen. Begrüßt wurde er von den anwesenden Bürgern mit Applaus, vielen Transparenten, aber auch mit Trillerpfeifen.

In seiner Rede, die übrigens mehrmals durch vorbeifahrende Züge gestört wurde, machte Grube deutlich, dass er verstärkt den Dialog mit den Bürgern suchen und die Pläne für den Ausbau der Bahnstrecke Karlsruhe-Basel auf den Prüfstand stellen möchte. „Wir wollen verhindern, dass es hier ein zweites Stuttgart 21 gibt“, so der Bahnchef. „Im Gegensatz zu Stuttgart sind wir bei der Rheintalbahn in einer Phase, in der man noch Einfluss nehmen kann.“ Die Ergebnisse der Überprüfung werden vermutlich erst Ende 2011 zur Verfügung stehen.

Bahnchef Grube redet zu den anwesenden Bürgern.

Des Weiteren erkannte Grube die Forderungen der Bürgerinitiative Bürgerprotest Bahn e. V. Herbolzheim-Kenzingen an. „Alles, was heute gesagt wurde, ist richtig.“ Zudem betonte er, dass die Menschen im Rheintal nicht grundsätzlich gegen den Ausbau seien. Allerdings fordern diese fast überall einen besseren Lärmschutz durch eine optimierte Trassenführung.

Auch die Bundesregierung steht seiner Meinung nach in der Pflicht und soll für eine veränderte Trassenführung und den Lärmschutz mehr Geld zur Verfügung stellen. Er favorisiert dabei eine möglichst schnelle Umrüstung der rund 150.000 Güterwaggons auf moderne Bremssysteme aus Verbundstoff, welche das Rollgeräusch deutlich vermindern. Konkretere Details nannte er jedoch nicht.

Attrappe einer Lärmschutzwand.

Es ist Grube hoch anzurechnen, dass er den Dialog mit den Betroffenen sucht und sich nicht hinter seinem Schreibtisch verkriecht. Auch wir Elzpiraten konnten uns persönlich vor Ort von der Lärmsituation der Anwohner überzeugen. Die von der Bürgerinitiative aufgestellten, aus Kunststoffplanen bestehenden „Lärmschutzwände“ zeigten deutlich, wie die geplante Trassenführung die Städte „zerschneidet“.

Der Ausbau der Rheintalschiene als wichtige Schlagader der Alpentransversale Rotterdam-Genua ist ein bedeutendes Infrastrukturprojekt, auch unter dem Gesichtspunkt möglichst viel Schwerlastverkehr von der Strasse auf die Schiene zu verlagern. Der Ausbau muss aber im Dialog mit den Betroffenen stattfinden, sonst wird er von diesen nicht akzeptiert werden. Es ist zu begrüssen, dass der Bahnchef die Pläne für einen Bau der Güterverkehrsgleise entlang der A5 prüfen lassen will. Wenn er aber sagt, er baue keine neuen Güterverkehrstrassen durch geschlossene Ortschaften, so drückt er sich rhetorisch äußerst geschickt aus: Denn auch nach den derzeitigen Plänen würde zwischen Offenburg und Kenzingen eine ICE-Neubaustrecke gebaut, und der Güterverkehr maßgeblich auf den alten Schienen der Rheintalbahn abgewickelt werden.

Inwiefern die Bahn auf einen beschleunigten Personenfernverkehr zwischen Offenburg und Freiburg verzichtet und ob die alternative Streckenführung entlang der Autobahn fair geprüft werden wird, wird sich zeigen.

Wichtig ist in jedem Fall, dass ein konstruktiver Dialog auf beiden Seiten geführt wird, und die Bahn keine Hinhaltetaktik fährt. Denn was der Schwabe kann, kann der Badener schon längst ;).

Auszug aus dem Landeswahlprogramm 2011 der Piratenpartei Baden-Württemberg:

Alpentransversale besser bedienen

Wir wollen einen zügigen Ausbau der Zulaufstrecken auf die neue Alpentransversale, insbesondere der Rheintalbahn (Karlsruhe-Basel) und Gäubahn (Stuttgart-Singen-Zürich), um dem hohen Anteil an Gütertransitverkehr auf der Schiene gerecht zu werden.

Die Bedenken und Anliegen der Anwohner insbesondere in Bezug auf Lärmschutzmaßnahmen und Trassenführung müssen dabei in die Planung einbezogen werden. Auch ein Ausbau der Strecke auf der französischen Rheinseite soll von Baden-Württemberg aus angeregt werden.

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